NRW-Lehrer warnen vor Radikalisierung

veröffentlicht am 26. Februar 2025

„In offenbar immer mehr Schulen in Nordrhein-Westfalen werden von Kindern und Jugendlichen radikale Parolen propagiert. „Wir beobachten antisemitische und islamistische Tendenzen an unseren Schulen. Auf dem Pausenhof und in den sozialen Medien beschimpfen und beleidigen sich die Schüler entsprechend. Das ist eine gefährliche Entwicklung, die wir nicht tolerieren können und dürfen“, sagte der Präsident des Lehrerverbandes in NRW, Andreas Bartsch, unserer Redaktion. Deutlich zugenommen hätten demnach diese Tendenzen seit dem Terroranschlag auf Israel und dem Krieg im Nahen Osten – insbesondere Antisemitismus. „Darüber hinaus stellen wir aber auch fest, dass sich immer mehr Schüler zum Islam hingezogen fühlen – und dies auch artikulieren und durch das Tragen entsprechender Kleidung zum Ausdruck bringen. Dabei wissen viele von ihnen noch nicht einmal, was im Koran steht“, betonte Bartsch.

Landesweit kommt es regelmäßig zu entsprechenden Beleidigungen unter Schülern. Kostenpflichtiger Inhalt Vor einem Jahr sorgten Schüler einer weiterführenden Schule im Rheinland für bundesweites Aufsehen, weil sie islamistische Inhalte offen propagierten. „Leider ist es mittlerweile Alltag an meiner Schule, dass sich die Kinder und Jugendlichen auf übelste Art und Weise antisemitisch gegenüber ihren Mitschülern äußern. Es vergeht eigentlich kaum ein Tag, an dem das nicht in irgendeiner Form passiert“, sagte eine Lehrerin einer weiterführenden Schule in Düsseldorf, die anonym bleiben möchte. „Was den Islamismus betrifft, sehen wir diese Tendenzen nicht nur bei den Jungs, sondern auch bei den jungen Mädchen, die deutlich häufiger ein Kopftuch tragen als vorher“, so die Lehrerin weiter. „Sie setzen sich auch verbal mehr für Werte des Islams ein und argumentieren die Vorteile“, so die Lehrerin. (…)

Eine zentrale Rolle bei dieser Entwicklung spielten die sozialen Medien, betonte Bartsch. „Kinder und Jugendliche sind für solche Tendenzen sehr empfänglich und hinterfragen das nicht, sondern tragen es weiter“, so der Pädagoge. „In vielen Fällen mögen bei den Schülern keine bösen Absichten dahinterstecken. Aber allen muss klar sein: So etwas ist keine Lappalie – und wir gehen dagegen vor. Diese Themen müssen im Unterricht deutliche benannt und besprochen werden. Wichtig ist auch, dass besonders die Eltern helfen, solche Strömungen zu erkennen und dann auch zu handeln. Wir Lehrer können das nicht alleine schaffen“, so Bartsch weiter. (…)

Der gesamte Beitrag ist am Mittwoch, 26. Februar 2025, in der Rheinischen Post erschienen.

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