Lehrkräfte fordern mehr unbefristete Stellen
[…] Auch der nordrhein-westfälische Lehrerverband fordert deutlich mehr Anstrengungen: „Das Land darf bei der Gewinnung von Lehrkräften nicht allzu nickelig sein. Das betrifft etwa die Anerkennung ausländischer Abschlüsse“, sagte Andreas Bartsch, Landesvorsitzender des Verbands. „Und die Schulträger sollten bei der Gewinnung von Quereinsteigern diese durch zusätzliche Qualifikationen unterstützen.“
Bartsch übte ebenfalls scharfe Kritik an den Beschäftigungsverhältnissen einiger Angestellter: „Die Praxis der Kettenbefristungen ist in einer Situation mit derart eklatantem Fachkräftebedarf unerhört. Wenn eine Lehrkraft zwei bis drei Schuljahre an einer Schule tätig ist, muss es doch selbstverständlich sein, dass die Bezahlung durch die Ferien hindurch erfolgt.“ Es könne nicht sein, dass sich diese Menschen erst einklagen müssten, um entfristet zu werden.
„Wir können es uns nicht leisten, dass wir einen Berufszweig durch solche Beschäftigungsformen unattraktiv machen“, fügte Bartsch hinzu. „Das Gleiche gilt für das Teilzeitverbot. Wer diese Möglichkeiten komplett unterbindet, vergrault die Menschen. Wir erleben sinkende Studentenzahlen im Lehramt und dafür steigende Abbruchquoten. Ich wünsche mir vom Land deutlich mehr Anstrengungen und in Sachen Teilzeit eine Kurskorrektur.“
Erschienen in der Rheinischen Post am 09. Juni 2023: www.rp-online.de