Mehr als 146.000 ukrainische Schüler an deutschen Schulen

veröffentlicht am 11. Juli 2022

„(…) Der nordrhein-westfälische Lehrerverband appelliert jetzt an das Schulministerium, im Laufe der Sommerferien vor allem für Lehrkräfte zu sorgen. Es sind bereits mehr als 146.000 ukrainische Schüler und die Zahl steige schließlich weiter: „Nicht mehr so stark wie am Anfang, aber sie wird auch nach den Ferien weiter steigen – so lange, wie der Krieg dauert“, sagte der Präsident des Lehrerverbandes NRW, Andreas Bartsch, unserer Redaktion. „Die Lerngruppen werden größer. Wir brauchen kurzfristig nochmal ein Kontingent an Stellen, flächendeckend für alle Schulformen. Im Wesentlichen natürlich an den Grundschulen, aber wir haben auch an Gymnasien und Realschulen steigende Zahlen ukrainischer Kinder.“

Allerdings besteht ohnehin ein Mangel an Lehrerinnen und Lehrern, auch abseits des besonderen Bedarfs durch den Krieg in der Ukraine. Bartsch schlägt vor: „Man sollte noch mal bei den Referendaren und bei den Pensionären anklopfen.“ Womöglich ließen sich aus deren Reihen doch noch Kräfte gewinnen, wenn man ihnen sehr individuelle, praktisch maßgeschneiderte Arbeitsmodelle anböte. Gerade unter den Pensionären wollten manche vielleicht lediglich für einige Wochen aushelfen, andere wiederum nur für wenige Wochenstunden. „Da hilft kein Druck, kein Flehen und kein Bitten: Darauf muss man sich einlassen. Da brauchen wir eine hohe Flexibilität seitens des Schulministeriums“, appellierte Bartsch.

Prinzipiell laufe der Unterricht mit den ukrainischen Kindern und Jugendlichen aber gut. Darauf ließen zumindest die Rückmeldungen aus den Schulen schließen. Die jungen Leute zeigten hohe Lernbereitschaft und Motivation, und es sei hilfreich, dass viele ukrainische Schüler sehr gute Englischkenntnisse hätten. Das Schulministerium legte im April 2022 ein Konzept zur Beschulung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen vor. Darin ist auch festgelegt, wie man sich um zusätzliche Lehrkräfte bemühen will.

Der gesamte Beitrag ist am Montag, 11. Juli 2022, in der Rheinischen Post www.rp-online.de erschienen.

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