Test-Chaos in NRW: Welche Optionen nun aus der Schul-Misere führen können
[…] Hat die Situation die Schulen wirklich unvorbereitet getroffen? Das hätte sie nach Ansicht von Andreas Bartsch, Präsident des NRW-Lehrerverbands jedenfalls nicht müssen. Eine Priorisierung bei den PCR-Tests sei bereits seit zwei bis drei Wochen absehbar gewesen, sagt er und kritisiert: „Die Informationspolitik des Schulministeriums ist mittelmäßig. Wir hatten nun schon öfter die Situation, dass Schulen und Eltern vor vollendete Tatsachen gesetzt wurden“.
Wie wird das neue Vorgehen an den Grundschulen bewertet? Kritisiert wird vor allem, dass Grundschüler in dem neuen Verfahren nur noch mit einem weitaus weniger zuverlässigen Schnelltest nachgetestet werden, wenn ein Pooltest positiv ausgefallen ist. Zudem müssen die Schüler erneut zum Schnelltest in die Schule kommen, obwohl sie möglicherweise infektiös sind. Bartsch zufolge ist das keine optimale Lösung: „Wir haben so das Problem, dass ein ganzer Tag vergeht bis die Labore die Pool-Tests ausgewertet haben. Der Schnelltest kann dann erst am nächsten Tag stattfinden.“
Welche alternativen Vorschläge gibt es? „Meine Präferenz ist das Schnelltest-Verfahren, wie wir es an den weiterführenden Schulen haben“, schlägt hingegen Bartsch vor. Dort werden die Schüler und Schülerinnen dreimal pro Woche in der Schule getestet. Das entlaste auch die Eltern und könne man sicherlich auch an den Grundschulen leisten. Diese Option wäre auch für Ott denkbar, „auch wenn das nicht die beste Lösung für die kleinen Kinder ist, wäre es besser als das, was wir jetzt haben.“ Sigrid Beer fügt hinzu, dass nur Schnelltests verwendet werden sollten, die nachweislich möglichst empfindlich schon auf eine niedrige Viruslast reagieren.
Erschienen im Kölner Stadt-Anzeiger am 28.02.2022 unter dem Link: https://www.ksta.de/schule/test-chaos-in-nrw-welche-optionen-nun-aus-der-schul-misere-fuehren-koennen-39417042#
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